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Konradsburg

Ein eindrucksvolles Zeugnis der Harzer Kulturlandschaft

Einst diente die im Jahr 1021 erstmals erwähnte Konradsburg dazu, das Reichsgut Harz zu schützen. Der Besucher sucht hier allerdings vergeblich nach einem Bergfried oder anderen architektonischen Merkmalen, die auf eine militärische Festungsanlage schließen lassen. Und auch Wehrtürme oder ein Palas sind nicht zu sehen. Dennoch umgibt das altehrwürdige Gebäude eine mystische Aura. Das Areal, das bereits seit der Bronzezeit den Menschen Schutz und Wohnstatt bot, war seit jeher heiliges Land. Schon die Germanen verehrten an dieser Stelle ihre heidnischen Götter. Im Zuge der Christianisierung war es üblich, explizit an den Plätzen heidnischer Kultstätten sakrale Bauten zu errichten. Deshalb erhält der Besucher vielmehr einen Einblick in das kirchliche Leben im Harz als in die Ausstattung einer militärischen Wehranlage.

Nach dem Jahr 1120 gaben die Konradsburger ihren Stammsitz auf und erbauten dafür die Burg Falkenstein im Selketal im Harz. Ab dem Jahr 1142 bezeichneten sich die Konradsburger fortan als Falkensteiner. Die Burg verwandelte sich in ein Stift der Augustiner-Chorherren und 1133 in ein Benediktinerkloster. Einer Legende nach geschah dies als Sühne, denn Egeno II. von Konradsburg erschlug um das Jahr 1080 herum den Grafen Adalbert II. von Ballenstedt. Die beiden Adelsfamilien lebten lange Zeit in Fehde.

Das Benediktinerkloster war seinerzeit das soziale, kulturelle, geistige und auch wirtschaftliche Zentrum im östlichen Harz. Im 14. und 15. Jahrhundert kam es schließlich zum Niedergang des Klosters. 1477 belebten aus Erfurt stammende Karthäusermönche das bis dato verlassene Sakralgebäude. Infolge des Bauernkriegs kam es 1526 abermals zur Aufgabe des Klosters. Von dem ehemals prachtvollen Gebäude blieben bald nur noch Ruinen übrig. Heute noch zu sehen sind der hohe Chor mit der darunter liegenden Krypta sowie die dreischiffige romanische Basilika. Der schlichte Chorraum zeugt von der Pracht der ehemaligen Basilika. Bei der Krypta handelt es sich um eine kreuzgratgewölbte, fünfschiffige, von Pfeilern und Säulen gestützte Halle.

Im Jahr 1712 kam die Konradsburg bis 1945 in landwirtschaftliche Nutzung. Das zweigeschossige Fachwerkhaus und das alte Brunnengebäude stammen wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert. Der Brunnen ist mehr als 45 Meter tief und mit einem Eseltretrad als Schauanlage versehen. Die Anlage war bis 1948 in Betrieb. Die weiteren sichtbaren Gebäude errichtete man im 18. und 19. Jahrhundert. In den 70er Jahren kam es zur Verwahrlosung der Burganlage. Eine 1982 gegründete Bürgerbewegung verhinderte den kompletten Verfall des Bauwerks. Heute ist die Konradsburg eine beliebte Sehenswürdigkeit im Harz und auf dem alten Gelände befindet sich unter anderem eine Galerie mit Café. In der Schwarzen Küche gibt es mittelalterliche Speisen. Die Burg ist ein beliebtes Ausflugsziel für Klassenfahrten, Schülerprojekte und Feierlichkeiten im besonderen Rahmen.

Kontaktinformationen:
Homepage: www.konradsburg.com
Email: kontakt@konradsburg.com
Tel.: 034743 92564

Öffnungszeiten:
Sommerzeit: 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Winterzeit: 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Samstag, Sonntag und an Feiertagen eine Stunde länger geöffnet.

Eintrittspreise:
Der Eintritt ist kostenfrei

Adresse:
Konradsburg 2
06463 Falkenstein/Harz

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