Der Goetheweg im Harz
Der Goetheweg - als Teil des weitaus längeren Harzer Hexenstiegs - gehört zu den beliebtesten und auch am meisten genutzten Wanderwegen im Nationalpark Harz. Etwa 200 000 Besucher nutzen den Goetheweg jedes Jahr. Der nach dem berühmten deutschen Denker und Dichter Johann Wolfgang von Goethe benannte Weg führt vom Torfhaus 1141,2 Meter hinauf auf den Brocken, den höchsten und wohl legendärsten Berg im Harz. Der Wanderer bewältigt dabei eine Strecke mit einer Länge von rund 8,5 Kilometer.
Der Weg trägt seinen klangvollen Namen nicht rein zufällig. Am 10. Dezember 1777 soll der berühmte Dichter genau hier entlanggelaufen sein. Begleitet wurde er von dem Förster Johann Christoph Degen. Die beiden stapften nach Goethes Angaben rund drei Stunden durch den ellentiefen Schnee, ehe sie den Gipfel erreichten. Auch heute noch entfaltet eine Wanderung durch diese schöne Region ihren ganz besonderen Reiz. Start ist in 811 Metern Höhe am Nationalpark Besucherzentrum TorfHaus. Vom Torfhaus verläuft der Weg parallel zur B4 nach Braunlage und führt zunächst am Abbegraben vorbei. Der 1540 Meter lange Wasserlauf existierte zu Goethes Zeiten noch nicht, sondern wurde erst im Jahr 1827 erbaut. Er ist heute Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft und gehört seit 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Wanderer lässt das auch als Radauer Born bekannte Große Torfhausmoor hinter sich und begibt sich in südöstliche Richtung. Das Große Torfhausmoor gehört nicht nur zu den größten, sondern auch zu den ältesten Mooren im Harz. Die Durchquerung des Hochmoors erfolgt auf einem Bohlensteg. Schließlich erreicht er den unter dem Luisen- und Quitscheberg liegenden Kaiserweg. Die beiden Pfade vereinen sich für einige hundert Meter, ehe der Goetheweg seinen Verlauf im Osten fortsetzt. Der Weg umrundet das Brockenfeldmoor sowie die Quellgebiete der Kalten Bode und der Abbe in Form eines Bogens und führt dabei über den Quitschenberg durch einen dichten Fichtenwald.